Am 26. März 2019 führte der Verband der Industrieparks Russlands auf dem Gelände der Trjochgornaja-Manufaktur sein zweites diesjähriges Seminar zu Fragen der Infrastruktur durch. Der Workshop befasste sich mit dem für viele Immobilienverwaltungen in Industrieparks ziemlich komplexen Thema der Erstellung von Bauprojekten- und Kostenvoranschlägen.
Es sprachen Mitarbeiter von spezialisierten Unternehmen, erfahrene Praktiker, die die Seminarteilnehmer mit den Schwierigkeiten bekannt machten, mit denen sie bei der Vorbereitung eines Bauprojektes und der Schätzung der Kosten konfrontiert werden.
Rund 60 Zuhörer, die an der Veranstaltung teilnahmen, konnten sich nicht nur die Meinungen der Experten anhören, sondern auch Fragen zu ihren eigenen Standorten stellen.
Das Hauptproblem, dem alle Redner Aufmerksamkeit schenkten, besteht darin, dass die Schnelligkeit und Qualität der Projektierung von der Qualität der vom Kunden bereitgestellten Ausgangsmaterialien abhängt.
Vladimir Slobodian, Generaldirektor des Instituts für Umweltdesign und -untersuchung, unterstrich in seiner Präsentation, dass sein Institut bei Engineering- und Umweltuntersuchungen bestehender Produktionen regelmäßig auf große Schwierigkeiten stößt, die mit der Unzulänglichkeit bestehender Managementsysteme zusammenhängen und dem Widerwillen der Projektanten, sich tiefgründig mit dem jeweiligen Unternehmen zu beschäftigen. Darüber hinaus gibt es bei geologischen Untersuchungen zahlreiche Probleme, da es oft keine Möglichkeit gibt, an notwendigen Stellen zu bohren, sowie die Fundamente von Gebäuden in funktionierenden Unternehmen zu untersuchen. Ein weiteres Problem bei allen Brownfieldprojekten besteht darin, das existierende Bestandbauten oft nicht den modernen Standards entsprechen und es mit hohen Kosten verbunden ist, sie mit den heutigen Regelungen in Einklang zu bringen. Manchmal ist es rentabler, das alte Gebäude abzureißen und ein neues zu bauen, obwohl das existierende Gebäude mehr als ein Jahrhundert alt ist und viele moderne Bauten überleben könnte. Darüber hinaus machte er auf Umweltrisiken in bestehenden Unternehmen aufmerksam und betonte die Wichtigkeit der Bestätigung der Sanitärschutzzonen.
Alexander Kholomonov, Business Development Manager der BEG Engineering RUS wies auf die Bedeutung der Vorbereitungsphase der Dokumentation und der richtigen Auswahl des Generalunternehmers hin. Seiner Ansicht nach ist es notwendig, eine zusätzliche Projektierungsphase einzuführen, in der die Ausschreibungsunterlagen für die Auswahl des Generalunternehmers erstellt werden.
Yulia Portnova, Leiterin der Abteilung Regenwasserkläranlagen der Firma N-Systems und Spezialistin für Abwasseraufbereitung, wies auf die Bedeutung der Engineering- und Umweltkomponente eines jeden Projektes hin.
Nach dem Auftritt von Frau Portnaya zu allen Neuregelungen in diesem Bereich, müssen alle Brownfield-Projekte überlegen, wie sie ein Regenwasserauffangsystem an ihrem Standort mit minimalen Kosten realisieren können, denn zum Zeitpunkt des Baus der meisten älteren Standorte wurden derartige Regenwassersysteme noch nicht vorgesehen.
Abschließend sprach Anton Romanov, Geschäftsführer des Ingenieurbüros „DMSTR“, über die Notwendigkeit der Durchführung einer Expertenprüfung der Projektdokumentation in staatlichen und nichtstaatlichen Expertenüberprüfungsstrukturen.
Nach Abschluss des offiziellen Teils fand ein Treffen der Mitglieder des Verbandes der Industrieparks Russlands statt.